(DRK TH) Die Notfallhilfe des DRK-Ortsvereins Ottenau ist ein Team von ehrenamtlichen Helfern, das seit 2009 bei einem medizinischen Notfall erste Maßnahmen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes einleitet. Dadurch wird die Zeit verkürzt, in der der Patient auf professionelle Hilfe wartet.

Da es vorkommen kann, dass der Rettungsdienst erst nach 10 manchmal sogar 15 Minuten am Einsatzort eintrifft, geht hier wertvolle Zeit verloren. Zum Beispiel kann es bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand bereits nach drei bis fünf Minuten zu einer Schädigung des Gehirns kommen.

Geht bei der „Integrierten Leitstelle“ über die Notrufnummer 112 eine Meldung über einen Notfall ein, alarmiert diese neben dem Rettungswagen bzw. dem Notarzt, automatisch auch die ehrenamtliche Notfallhilfe vor Ort. Die diensthabenden Helfer werden über Alarmmelder alarmiert. Die Helfer rücken dann mit dem Einsatzfahrzeug von zu Hause aus und sind nach durchschnittlich 4 Minuten vor Ort.

Am Einsatzort angekommen werden die entsprechenden lebenserhaltenden Basismaßnahmen wie z.B. Herz-Lungen-Wiederbelebung, Lagerung des Patienten, Betreuung, blutstillende Maßnahmen usw. durchgeführt. Eine wichtige Aufgabe ist auch die entsprechende frühe Rückmeldung an die Leitstelle.

Das Jahr 2016 war mit 151 Einsätzen das einsatzstärkste Jahr der Ottenauer Notfallhilfe seit der Gründung der Gruppe. Das ursprüngliche Einsatzgebiet betrifft Ottenau, Selbach, Sulzbach und Hörden Die Notfallhilfe wurde aber auch schon bis nach Bad Rotenfels und nach Gernsbach alarmiert.

Nach acht Jahren des Betriebs der Notfallhilfe wird man dieses Jahr den 1000sten Einsatz zählen.

Der Ortsverein versucht durch stetiges erneuern und modernisieren der Ausrüstung, die bestmögliche Ausrüstung zur Rettung von Menschenleben mitzuführen. Im Augenblick befindet man sich in der Testphase mit einem speziellen Navigationsgerät. Dieses übermittelt ständig den aktuellen Standort des Fahrzeugs an die Leitstelle. Mit den Daten soll der Einsatz der Notfallhilfe noch zielgerichteter erfolgen. Nach einer Alarmierung startet die Navigation zum Einsatzort automatisch. Hierdurch wird nochmals Zeit eingespart, die der Versorgung des Patienten zugute kommt. Falls die Testphase positiv abgeschlossen wird, möchte man diese Navigationslösung anschaffen.

Der Einsatz der Notfallhilfe wird nicht in Rechnung gestellt und entgegen der allgemeinen Meinung auch nicht von der Krankenkasse bezahlt. Die Helfer der Notfallhilfe arbeiten ehrenamtlich. Die Kosten für Ausbildung und Ausrüstung werden durch den DRK-Ortsverein Ottenau alleine mittels Spenden finanziert.